Montag, 7. November 2016



Die Tiere von Illustratorin Britta Teckentrup bei arsEdition

Auf den Fluren unseres Lieblingsverlags arsEdition in Schwabing gucken sie uns alle an: der springende Fuchs, die kleine Ente mit den großen Füßen, die winzige und die große Maus oder die Eule mit den kullerförmigen Augen.

Die Tiere der Illustratorin Britta Teckentrup sind überall - auch in unserem Bücherregal. Denn sie sind viel zu schön, um sie im Laden liegen zu lassen. Auch zwei besondere Adventskalender hat die Hamburgerin gestaltet: die "Weihnachtseisenbahn" und die "Engelstreppe", die wir in diesem November-Post an euch verlosen möchten. All das macht sie in einem wunderbaren Retro-Schick, der uns an die eigene Kindheit erinnert.

Wie malt sie was? Kommt erst das Bild oder erst der Text? Und welches Tier hat es ihr besonders angetan? Los, wir fragen sie einfach!


Die Illustratorin Britta Teckentrup und ihre Tiere

Verrückt nach München: Frau Teckentrup, was ist Ihre persönliche Lieblingsfigur bei arsEdition?

Britta Teckentrup: Hmm… Eine ganz schön schwierige Frage! Auf einer ganz persönlichen Ebene ist wahrscheinlich der Fuchs im "Baum der Erinnerung" meine Lieblingsfigur. Ich habe das Buch nach dem Tod meiner Großmutter geschrieben und es hat eine ganz besondere Bedeutung für mich.

VnM: Und auf welches Tier werden Sie am häufigsten angesprochen?

Britta Teckentrup: Das ist wohl ebenfalls der Fuchs. Ich bekomme sehr viele E-Mails und Anfragen zum "Baum der Erinnerung"Wahrscheinlich, weil ich mit dem Thema Tod und Erinnerung etwas sehr Universelles angesprochen habe.


Adventskalender I: Jeden Tag kommt das Christkind ein
bisserl weiter die Treppe herunter. Mit der Steckfigur
lässt sich die Zeit bis Weihnachten bildhaft verkürzen.
VnM: Was war als Kind Ihr Lieblingsbuch?

Britta Teckentrup: "Kein Kuss für Mutter" von Tomi Ungerer ist mir stets im Gedächtnis geblieben. Es war auffallend anders als all meine anderen Kinderbücher. Meine Kopie ist vollgekritzelt und teilweise übermalt - höchstwahrscheinlich ein Zeichen dafür, dass ich sehr beeindruckt war.

VnM: Wie würden Sie Ihren Stil und die Technik beschreiben, mit der Sie arbeiten?
Britta Teckentrup:
Das ist eine Mischung aus handgemachter und digitaler Collage. Zuerst bedrucke ich Papiere mit verschiedenen Strukturen und schneide Formen aus, die ich dann einscanne und am Computer weiter bearbeite. Meine Arbeitsweise ist sehr intuitiv. Ich mache keine Skizzen, weil am Ende doch alles ganz anders aussieht…

VnM: Wie entsteht ein Buch ab der Idee im Kopf?

Britta Teckentrup: Meist fängt eine neue Idee mit einem Bild an, dass mich aus irgendeinem Grund nicht wieder loslässt. Dann fange ich an, immer mehr Bilder in diese Richtung zu illustrieren, bis sich mir die Geschichte dazu erschließt. Es ist eine sehr visuelle Herangehensweise an das Schreiben.

VnM: Wie kam es zum Buch "Die kleine Ente mit den großen Füßen"?

Britta Teckentrup: "Die kleine Ente mit den großen Füßen" ist Teil einer Art Trilogie.
Die Originalausgabe ("Clumsy Duck") ist in England erschienen. Der Verleger hat mich gebeten, ein drittes Buch in dieser Trilogie zu schreiben. Die beiden anderen Bücher, die ich schon geschrieben hatte, handelten auch vom Anders-Sein und Freundschaft - und die neue Geschichte sollte im Ton ähnlich sein. Das Schwierigste war es, mir einen neuen Protagonisten auszudenken. Aber sobald ich wusste, dass es eine kleine Ente sein würde, hat sich der Text fast von selbst geschrieben.


Adventskalender II: Die aufstellbare Weihnachtseisenbahn verkürzt Kindern
die Wartezeit bis Weihnachten. Wer will alles mitfahren auf der Lokomotive
und ihren zwei Waggons? Hinter den Türchen verbergen sich Überraschungen.
VnM: Und wie war es mit dem Werk "Deine Hand in meiner Hand"?

Britta Teckentrup: "Deine Hand in meiner Hand' ist von Mark Sperring geschrieben und ebenfalls zuerst in England erschienen, wo ich lange Zeit gelebt und gearbeitet habe. Der Verlag hat mir eigentlich vollkommen freie Hand gelassen, wie ich diesen schönen, gereimten Text umsetzen möchte. Es war mir wichtig, die beiden Protagonisten in ihrem Alter und Geschlecht nicht zu definieren. Deshalb habe ich mich für die beiden Mäuse-Charaktere entschieden. Das Kind kann sowohl ein Junge als auch ein Mädchen sein und die erwachsene Maus der Vater, die Mutter ein Freund oder die Großeltern.


VnM: Die Themen Mut, Anders-Sein und Freundschaft spielen eine große Rolle in Ihren Werken...

Britta Teckentrup: Anders-Sein und seine eigenen Weg gehen, scheinen wirklich immer wiederkehrende Themen in meinen Büchern zu sein. Es handelt sich dabei ja um Themen, die für Kinder jeder Altersstufe sehr wichtig sind. Und auch ich als Erwachsene beschäftige mich immer noch damit. Wenn eine Geschichte einem Kind wirklich dabei helfen kann, mutig zu sein und das Anders-Sein ein wenig einfacher macht, dann ist das natürlich wunderbar.

VnM: Sie haben auch auffallend viele Werke zu den Themen Kommunion, Gebete, Tod und Bibel gestaltet, dazu auch Adventskalender. Wie wichtig sind Ihnen Glaube und Religion?


Britta Teckentrup: Das hat sich irgendwie so ergeben. arsEdition hatte vor einigen Jahren angefragt, ob ich einen Adventskalender für sie illustrieren würde. Dazu kamen dann ein Kommunions-Album und verschiedene Aktionen und Produkte rund um dieses Album. Ich selber bin zwar katholisch erzogen worden, bin mittlerweile aber nicht mehr religiös.

VnM: Aber eines sind Sie: ein echtes Nordlicht. Haben Sie denn auch einen Bezug zu München?

Britta Teckentrup: Ich bin zwar in Hamburg geboren, habe aber nur zwei Jahre dort gelebt. Aufgewachsen bin ich in Wuppertal. Meine Eltern kommen aus Hamburg und Würzburg. Ich habe also durchaus einen Bezug zu Bayern - und auch zu München. Mein Bruder hat in München studiert und ich habe einige Verwandte in München und Umgebung.

VnM: Was inspiriert Sie am meisten: Ihr Sohn, der Mann, die Katze, fremde Menschen oder Begebenheiten im Alltag?

Britta Teckentrup: Ich glaube, dass der Drang und die Inspiration Bücher zu schreiben aus einer anderen Quelle stammen. Die Kreativität für meine Bücher kommt eher aus der Tiefe der eigenen Kindheit. Begebenheiten im Alltag können aber durchaus und ganz unverhofft eine Tür in diese Welt hinein öffnen.

VnM: Worüber würden Sie gerne noch ein Buch schreiben?

Britta Teckentrup: Das kann ich vorab meist gar nicht sagen. Oft bin ich von mir selber überrascht. Ein Buch über den Schnee geht mir allerdings im Augenblick nicht aus dem Kopf...




arsEdition und wir verlosen dreimal einen Adventskalender von Britta Teckentrup nach Wahl an euch.

Was müsst ihr tun, um zu gewinnen? Likt uns (und gerne auch arsEdition) auf Facebook, folgt uns auf Instagram und mailt uns auf einem der beiden Social-Media-Kanäle eine Nachricht mit eurem Geheimtipp für München. Und schreibt bitte euren Namen, eure Adresse und das Stichwort "Engel" oder "Zug" dazu. Einsendeschuss ist der 12. November 2016. Viel Glück euch allen!

* Teilnahmeberechtigt sind Personen ab Vollendung des 18. Lebensjahres mit Wohnsitz in Deutschland. Preise werden nicht bar ausgezahlt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

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