Freitag, 16. September 2016



Dirndl und kaputte Eier - Besondere Erwachsenen-Malbücher bei arsEdition


Trends lauern ja überall in München. Pokémon, Glutenfreiheit oder Birkenstock. Und Mandala natürlich. In unseren U- und Trambahnen werden akribisch Kästchen ausgemalt - von tiefenentspannten Erwachsenen. Und weil unser Lieblingsverlag arsEdition extra "Das München-Malbuch" herausgebracht hat, haben wir den Selbstversuch unternommen. Bringt uns das Ausmalen noch so viel Freude wie in unserer Kindheit? Bringt es uns in unserem mehr als erfüllten, ein wengerl stressigen Leben mit eigenen Kindern gut runter?




Wir haben uns Stifte geschnappt und mit einem Dirndl losgelegt. Erst die hübschen Applikationen, die sich Julia von Keisenberg ausgedacht hat. Was sollen wir sagen: Spätestens als es daran ging, die Flächen bunt zu gestalten, sind wir unruhig, ungeduldig, ungehalten geworden. Wie froh waren wir, als das nackerte Bild halbwegs Farbe abbekommen hatte und wir es in unserem Kopf als fertig abhakeln konnten. Wir sind leider keine coolen Typen für Mandala. Insgeheim beneiden wir aber alle, die beim Malen so gut abschalten können wie wir beim Ratschen oder Sporteln...



Euch Malbegeisterten legen wir neben dem München-Malbuch mit Wiesn-Special und Erklärungen auf Deutsch und Englisch gerne noch folgende drei Neuerscheinungen ans Herz:

"Träume, lach, tanze" mit fröhlichen Zitaten und Mustern (siehe unser "Kunstwerk" oben mit dem Ballon...),

"Schriftenzauber" von Mira Behaim, das uns mit schönen Vorlagen in die Welt der Schriftkunst einführt,

und - herrlich verrückt:

"Mein nerviger Alltag" von Oslo Davis. Diesem Malbuch konnten wir dann noch Kritzelkrakelfreude abgewinnen. Denn ihr kennt sie ja auch: diese Augenblicke des Alltags, die so unnötig sind wie ein Kropf. Wenn beim Kühlschrank-Einräumen die Eier auf den Boden klatschen, wenn plötzlich der linke Schuh beim Spazierengehen zu quietschten beginnt oder der Sitznachbar schon länger nicht mehr geduscht hat.

Wunderbar, den Frust an diesen unschuldigen Bildern abzulassen. Da ist kein Rumjammern und kein Joggen mehr nötig. Lang lebe das Malbuch!

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