Montag, 22. Juni 2015



Eine Stadt, 2 Tage, 3 Buchstaben.

Heute und morgen schmückt der Schriftzug DLD auf Taschen und Plakaten das Münchner Zentrum. Im Allianz-Auditorium an der Königinstraße läuft aktuell das DLD Summer, ein Ableger der renommierten "Digital Life Design"-Internetkonferenz aus dem Hause Burda, die tausende Wirtschafts- und Medienvertreter aus aller Welt zum gegenseitigen Austausch nach München einlädt. Und zum Chillen im Biotop des herrlichen Innenhofs...



Da dürfen bei den Rednern klangvolle Namen wie Maria Höfl-Riesch nicht fehlen. Die ehemalige Spitzenathletin fürchtet um die Privatsphäre von ihren Sportkollegen. Warum? Die Digitalisierung schreite voran. Bereits jetzt würden viele medizinische Daten ausgewertet. In naher Zukunft würden Werte etwa von Puls oder Blutzucker wohl automatisch an Sportärzte und Trainer versendet. Und wie das? Über unter der Haut verpflanzte Chips...

"Beängstigend" nennt Höfl-Riesch diesen Trend. Schon heute hätten Spitzensportler kaum noch Privatsphäre in Gesundheitsfragen. Zugleich könnten solche Techniken aber auch Doping-Kontrollen verbessern helfen und für alle Sportler gleiche Bedingungen für Dopingtests schaffen. Denn: "Nicht jedes Land kontrolliert gleich gut." Und: "Die Sportler müssen dauernd lückenlos in Internetlisten eintragen, wo sie sich aufhalten. Das ist bei spontanen Planänderungen und schlechtem Netz kaum zu schaffen - und nervt."


Man dürfe die Möglichkeiten, die einem Big Data eröffne, also nicht nur verteufeln. Höfl-Riesch: "So kann ein Trainer auch super herausfinden, welche Intensität für welchen Schützling perfekt ist. Das haben wir jahrelang nicht berücksichtigt." Ein individuelles Training könne auf Laktatwerte und somit auf die Tagesform des Athleten Rücksicht nehmen - und sofort beendet werden, wenn der Chip zu starke Müdigkeit meldet. Oder den jeweiligen Essensplan  überwachen. Übrigens auch bei Normal-Sportlern oder Menschen, die gesund und effizient Gewicht verlieren wollen.

Bloß wann und wo sind die Grenzen dieses Trends erreicht? "Spätestens an den Weihnachtsfeiertagen. Dann muss der Chip dringend deaktiviert werden dürfen."

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